sodbrennen - kurz erklärt

10 häufige Fragen zu Sodbrennen, Reflux und den Behandlungsoptionen kurz beantwortet


1. Was ist der Unterschied zwischen Sodbrennen und Reflux?

Sodbrennen ist ein Symptom und äußert sich als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Es wird durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Reflux) verursacht. Wenn dieser Rückfluss regelmäßig auftritt und Beschwerden verursacht, spricht man von der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD).

2. Welche Ursachen hat Reflux?

Die Hauptursache für Reflux ist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Dadurch kann Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen und dort Beschwerden verursachen. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, eine fett- und säurehaltige Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum, Stress sowie eine Schwangerschaft.

3. Welche Symptome sind typisch für Reflux?

Neben dem klassischen Sodbrennen leiden viele Betroffene unter saurem Aufstoßen, einem unangenehmen Druckgefühl in der Brust oder Schluckbeschwerden. Auch chronischer Husten, Heiserkeit oder ein Brennen im Rachen können Anzeichen von Reflux sein. Besonders nachts können die Beschwerden zunehmen, wenn sich der Körper in eine liegende Position begibt.

4. Ist Reflux gefährlich?

Gelegentliches Sodbrennen ist in der Regel harmlos. Wenn der Rückfluss von Magensäure jedoch über längere Zeit anhält, kann die Schleimhaut der Speiseröhre geschädigt werden. Dies kann zu Entzündungen (Refluxösophagitis) und in seltenen Fällen zu ernsthaften Komplikationen wie dem Barrett-Ösophagus führen, einer potenziellen Vorstufe von Speiseröhrenkrebs.

5. Wann sollte ich einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Sodbrennen häufiger als zweimal pro Woche auftritt, Medikamente keine ausreichende Linderung bringen oder Begleitbeschwerden wie Schluckstörungen, Heiserkeit oder ungewollter Gewichtsverlust auftreten. Auch wenn Reflux die Lebensqualität stark beeinträchtigt, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll.

6. Welche nicht-chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört eine Umstellung des Lebensstils. Das Vermeiden von stark gewürzten, fettigen oder säurehaltigen Speisen sowie ein Verzicht auf Nikotin und Alkohol können helfen, die Beschwerden zu reduzieren. Zusätzlich kann es hilfreich sein, kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen und den Oberkörper beim Schlafen leicht erhöht zu lagern. Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (PPI) können die Säureproduktion im Magen reduzieren und so die Beschwerden lindern.

7. Wann ist eine Reflux-OP sinnvoll?

Eine Operation kommt infrage, wenn Medikamente nicht ausreichend helfen oder langfristig nicht eingenommen werden sollen. Auch Patient:innen, deren Lebensqualität stark unter den Beschwerden leidet oder die bereits Folgeschäden wie eine Refluxösophagitis entwickelt haben, können von einer Operation profitieren.

8. Wie läuft eine Reflux-Operation ab?

Die häufigste Methode zur operativen Behandlung ist die laparoskopische Fundoplikatio. Dabei wird der obere Teil des Magens wie eine Manschette um die Speiseröhre gelegt, um den Schließmuskel zu stärken und den Rückfluss von Magensäure zu verhindern. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv, was bedeutet, dass nur kleine Schnitte notwendig sind und die Erholungszeit vergleichsweise kurz ist.

9. Wie lange dauert die Erholung nach einer Reflux-OP?

Die meisten Patient:innen bleiben nach der Operation ein bis drei Tage im Krankenhaus. Nach etwa ein bis zwei Wochen können alltägliche Tätigkeiten wieder aufgenommen werden. Sport und schweres Heben sollten für vier bis sechs Wochen vermieden werden, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.

10. Warum sind nicht alle Reflux-Patient:innen für eine Fundoplikatio geeignet?

Nicht jede:r Reflux-Patient:in ist automatisch ein Kandidat für eine Fundoplikatio. Die Entscheidung für eine Operation hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Funktionsfähigkeit der Speiseröhrenmuskulatur, dem genauen Krankheitsverlauf und der individuellen Beschwerdesituation. Vor einer chirurgischen Therapie wird daher eine umfassende Diagnostik durchgeführt, die unter anderem eine pH-Metrie, Manometrie und eine Magenspiegelung umfasst, um sicherzustellen, dass die OP die bestmögliche Lösung für den Patient:in ist.